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Reinigen und Lagern: So bleibt Dein Ölzeug lange zuverlässig

Reinigen und Lagern: So bleibt Dein Ölzeug lange zuverlässig

Yachticon Nagel |

Wasserdicht und gleichzeitig atmungsaktiv: Jedes Ölzeug sollte diese beiden Attribute zuverlässig erfüllen. Damit Du dich lange auf Deine Segeljacke und -Hose verlassen kannst, solltest Du bei Reinigung, Pflege und Lagerung ein paar einfache Tipps beachten.

Allgemeines zur Pflege von Funktionsbekleidung

Die Hauptaufgabe der Segelbekleidung ist es, trocken sowie warm zu halten und zusätzlich vor UV-Strahlen zu schützen. Durch die eingesetzten Membranen schafft es ein gutes Ölzeug, das Eindringen von Wasser in Jacke und Hose zu verhindern und zeitgleich Wasserdampfmoleküle nach außen abzuleiten.  

Nicht nur das Salzwasser von Gischt, sondern auch Schweiß und fette wie Sonnencrème setzen sich in den Poren fest und beeinträchtigen so die Funktion der Bekleidung. Eine regelmäßige Reinigung ist daher ein absolutes Muss. Hierbei gilt:

GUTE PFLEGE = LÄNGERE LEBENSDAUER DER FUNKTIONSBEKLEIDUNG

Da die Membran und die im hochtemperatur-Verfahren wasserdicht versiegelten Nähte schnell Schaden nehmen können, sollten die folgenden Pflegehinweise eingehalten werden.

Waschen von Ölzeug

Im Idealfall sollte die Funktionsbekleidung nach dem Kontakt mit Salzwasser einmal mit Süßwasser abgespült werden. Sonst setzen sich die Salzkristalle in den Poren fest. Für die optimale Pflege sollten Segelhosen und Segeljacken zusätzlich regelmäßig gereinigt werden. Moderne Membranen lassen sich problemlos bei 30°C in der Waschmaschine waschen.

Dos and Dont´s bei der Wäsche in der Waschmaschine

Unbedingt beachten:  

  • Die Waschmaschine ist der Handwäsche vorzuziehen, da sich hier das Reinigungsmittel besser verteilt.
  • Reißverschlüsse und Druckknöpfe schließen, Kordeln zubinden; Jacke und Hose auf Links ziehen.
  • Spezielles Waschmittel für atmungsaktive Segelbekleidung nutzen. Sie sollte ausdrücklich für Funktionsbekleidung bestimmt sein, die mit Polyurethan (PU) beschichtet ist. Eine kostengünstige und effektive Alternative ist Gallseife.  Sie schadet der Membran nicht, ist umweltverträglich und biologisch abbaubar.
  • Nur mit anderer Funktionsbekleidung waschen.
  • Im Schongang bei 30°C waschen.
  • Waschmaschine nur mit 50 Prozent der vorgegebenen Menge beladen.
  • Nach dem eigentlichen Waschgang ist ein weiterer Waschgang sinnvoll, um Waschmittelrückstände zu entfernen.
  • Pflegehinweise im Etikett beachten.

Dont´s

  • Normale Waschmittel aus dem Supermarkt, Weichspüler, Waschpulver oder Bleichmittel verwenden. Weichspüler und feines Waschpulver setzen sich in den Poren fest, wodurch der Schweiß nicht mehr nach außen abgeleitet werden kann. Bleichmittel beschädigen die Membran, wodurch diese unbrauchbar wird. Die Parfümstoffe in Fein- und herkömmlichen Waschmitteln haben ebenso negative Auswirkungen auf die wasserabweisende Oberfläche des Gewebes haben. 
  • Auswringen oder Schleudern: Die Segelbekleidung sollte nicht stark geknickt werden, das kann die Membran beschädigen.
  • In die chemische Reinigung geben: Die Waschmittel in der chemischen Reinigung sind zu aggressiv und beschädigen die Membran der Funktionsbekleidung.
  • Herkömmliche Fleckenentferner nutzen: Es sollten nur Fleckenentferner genutzt werden, die für Funktionsbekleidung geeignet sind.

Hinweis! Öle, Schmiermittel und Farben können eventuell eine Verbindung mit der Kunstfaser eingehen. Es kann daher sein, dass sie sich nicht mehr entfernen lassen. Die Kleidung sollte keinesfalls mit Lösungsmitteln in Kontakt kommen. Diese greifen die Kunstfasern und die Beschichtung an.

Trocknen von atmungsaktiver Funktionsbekleidung

Nach dem Waschen sollte die Segelbekleidung an der Luft getrocknet werden. Dabei muss sie vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Segeljacken und Segelhosen sollten nicht in den Trockner und dürfen auch nicht gebügelt werden.

 

Imprägnieren von Segeljacke und Segelhose

Für die Langlebigkeit der Funktionsbekleidung ist es sinnvoll, die Imprägnierung hin und wieder aufzufrischen. Ob die Erneuerung fällig ist, lässt sich schnell und einfach testen: Perlt Wasser nicht mehr ab, muss die Bekleidung imprägniert werden.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Wash-In Imprägnierer: Dieses Mittel eignet sich besonders für hochwertige und atmungsaktive Funktionsbekleidung. Es wird einfach in der Waschmaschine angewendet.
  • Imprägnierspray: Diese Imprägnierung wird auf trockene Kleidung aufgesprüht.  

Beide gibt es im Fachhandel. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Imprägniermittel frei von Silikonen sind. Grundsätzlich gilt, dass gute Segelbekleidung auch ohne Imprägnierung wasserdicht ist. Allerdings kann sich auf der Oberfläche Feuchtigkeit „einlagern“ wodurch ein Gefühl von Klammheit/Nässe entsteht. Das verhindert eine Imprägnierung und bietet darüber hinaus Schutz vor Schmutz und Flecken.

Reparieren von Ölzeug

Wenn beim Check der Segeljacke und -Hose kleine Löcher oder Risse auffallen, ist das kein Grund direkt neu zu kaufen. Mit dem passenden Material lassen sich diese schnell und einfach reparieren. Dafür gibt es im Fachhandel Tape und Kleber.

Vulkanisierende Kleber, wie beispielsweise Stormsure, eignen sich hervorragend für die Reparatur von Ölzeug, Trockenanzügen und Sohlen aus Materialien wie Gummi, Polyurethan, PVC, Leder oder GFK. Direkt aufgetragen, füllt er Risse ohne Flicken und trocknet klar aus. Die Stelle muss dafür lediglich sauber und trocken sein. Nach 24 bis 48 Stunden ist der Kleber ausgehärtet und die Segelbekleidung wieder dicht.

Alternativ eignet sich Tape, wie das Multi-Solution Tape für die Reparatur. Dazu sollte das Material rund um den Riss gereinigt werden, bevor das Tape von innen und außen auf das Loch geklebt wird. Auf jeder Seite sollten ca. 1,5cm Klebefläche übrigbleiben. Abgerundete Ecken sorgen dafür, dass das Tape länger hält.

Die richtige Lagerung von Funktionsbekleidung

Ein paar kleine Grundregeln bei der Lagerung des Ölzeugs zwischen den Törns helfen, die Funktion möglichst lange aufrecht zu erhalten:

  • Vor dem Verstauen ist es wichtig die Segelbekleidung gut zu reinigen, zu trocknen und durchzulüften, um Schimmel und Stockflecken zu vermeiden.
  • Die Jacken und Hosen sollten nicht geknickt oder gepresst werden: Zu starke Knicke und Falten könnten die Membran beschädigen und dadurch die Funktionalität beeinträchtigen.
  • Die Bekleidung in einem Kleidersack aufbewahren, der Luftzirkulation zulässt.
  • Bei der Nutzung von Kleiderbügeln darauf achten, dass diese nicht kunststoffbeschichtet sind.